Polit-Picknick mit Ricarda Lang in Oberursel

Am 22. August war ich zum Polit-Picknick der Grünen Hochtaunus in der Adenauer Allee in Oberursel eingeladen. Das Thema war feministische Politik in den verschiedensten Facetten. Mit dabei war Ricarda Lang, stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen, sowie die Direktkandidatin im MTK, Kordula Schulz-Asche.

Ricarda hat eine facettenreiche Einführung in das Thema ‚feministische Politik‘ gegeben und dessen große Bedeutung hervorgehoben. Besonders auf Bundesebene sei noch sehr viel Nachholbedarf, aber auch Solidarität innerhalb der Bewegung sei ein wichtiger Punkt. Ein gerade im aktuellen Wahlkampf präsentes Thema seien Hate Speech und Beleidigungen, vorrangig in den sozialen Medien, und die besondere Betroffenheit von Frauen in diesem Zusammenhang. Der Mord an Walther Lübcke mache deutlich, dass verbale Attacken nicht auf die leichte Schulter zu nehmen seien.

Ricarda Lang bei ihrer Rede

Daran anschließend konnte ich für mein Spezialgebiet Digitalisierung geschlechterspezifische Diskriminierung aufzeigen. Ein grundlegendes Problem ist die unreflektierte Nutzung von künstlicher Intelligenz/Big Data-Anwendungen. Während häufig angenommen wird, dass technische Verfahren neutral sind und durch die Nutzung Diskriminierung sogar abgebaut werden kann, stellt sich die Realität anders dar: Zum einen können bei der Entwicklung schon (unterbewusst) Stereotype in Algorithmen einprogrammiert werden, zum anderen können die statistischen Daten, mit denen die Algorithmen trainiert werden Stereotype enthalten und diese somit reproduzieren. Ein kritischerer und reflektierterer Umgang mit solchen Anwendungen ist also dringend notwendig!

Kordula hat wiederum die stärkere Betroffenheit bestimmter Bevölkerungsgruppen durch Klimaveränderungen hervorgehoben. Neben alten Menschen und Kindern – in diesem Zusammenhang ist das Stichwort „age-friendly-city“ zu nennen – seien dies vor allem Frauen, denn diese seien statistisch häufiger in den Innenstädten unterwegs und leiden damit auch stärker unter den Konsequenzen des Klimawandels, da sie während der immer häufigeren Hitzesommer länger den Extremtemperaturen ausgesetzt sind.

Es hat mich sehr gefreut, dass trotz des wechselhaften Wetters so viele Interessierte gekommen sind und sich intensiv an der Diskussion beteiligt haben. Vielen Dank an unser Vorstandsmitglied Sabine Behrent für die Organisation und Moderation der Veranstaltung!